Sonntag, 25. März 2012

Gegen jeden Antisemitismus


Man könnte meinen, dass Antifa gegen jeden Antisemitismus kämpft, doch wo sich antiimperialistische Wahnbilder, die eigene Bedeutungslosigkeit verwischt, wird schnell klar, das es für diese andere Prioritäten gibt und die liegen eben nicht im Antifaschismus begründet. Dass soll heißen, dass mancher bürgerliche Demokrat mehr Antifa ist, als manch linksbewegter Schönredner, Islamistenversteher und Palästinafreund (1).

Die höchsten Repräsentanten der jüdischen und muslimischen Gemeinden Frankreichs traten aus dem Élysée-Palast, in das sie Staatschef Nicolas Sarkozy geladen hatte, umarmten sich, nannten einander „Brüder und Schwestern“ und verkündeten einen gemeinsamen Trauermarsch für Sonntag. Das war am Dienstag den 20. März 2012, dass hätte ein historischer Tag der Versöhnung werden können, als Mensch noch dachte ein klassischer Rechtsradikaler sei der Täter gewesen, der Juden, Muslime und Schwarze gleichermaßen wegen ihrer vorgeblichen Andersartigkeit Jagd machen würde, wer konnte ahnen das der Massenmörder ein Sympathisant der Al Kaida ist.

Der Terrorist

Die Morde des radikalislamistischen Terroristen Mohamed Merah in Toulouse haben antisemitische Motive, in seiner Begründung gab er an, die Kinder Palästinas zu rächen. Das Schicksal von „Palästina“ liegt also ihm am Herzen. In seiner religiösen Engstirnigkeit sieht er die wirklichen Verhältnisse natürlich nicht, die kinderfeindliche Indoktrination der islamfaschistischen Hamas (2); die sich in all seinen Einzelheiten zutiefst antisemitisch ausprägt -  solche Gewaltvorstellung ist nicht zu unterschätzen. Dabei dürfte es für alle, die sich der Aufklärung und Emanzipation verpflichtet fühlen eines vollkommen klar sein, dass die Hamas eine rechtsradikale Ideologie vertritt. Er selbst ist als Terrorist und Islamfaschist der agitatorische Indoktrinator, der mit seinem antisemitischen Morden, die neue weltweite Bewegung der islamistischen Uma antreibt. Er steht dabei in der gefährlichen Tradition, wie der des Nazifreundes Mohammed Amin al Hussein, der in seiner Eigenschaft als Großmufti von Jerusalem, den antisemitischen Kampf gegen die jüdische Bevölkerung im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina führte und den Holocaust unterstützte (3).
 Die Kinder „Palästinas“ müssen vor der Hamas beschützen werden, in Israel können arabische Kinder und Frauen viel Selbstbestimmter Leben als in Gaza, diesen Punkt mal zu erörtern, wäre hilfreich. Den die Kinder „Palästinas“ sind in erster Linie Opfer der islamistischen Hamas, jedoch werden die Verhältnisse von den Terroristen umgedreht, dass heißt Opfer und Täter miteinander vertauscht, weil man sich permanent in der Opferrolle sieht und die zivilisierte Welt als Bedrohung erlebt, wird der Selbstmitleider zum unbarmherzigen Terroristen.

Der Terrorist sieht sich nur selbst als Opfer und überzieht als erbarmungloser Tugendwächter, die anderen mit Schuldvorwürfen, dass können Muslime sein, die sich mit den Westen beziehungsnah arrangieren  und z. B. in der Armee Frankreichs ihren Dienst nachgehen oder eben jüdische Kinder die in die Schule gehen. Mohamed Merah ist eine Person die schon sehr früh jede vernünftige Beziehung zur westlichen Zivilisation und moderaten Muslimen ablehnte. 
 „Mohamed Merah wurde vor 23 Jahren in einer algerischen Familie in Toulouse geboren. Als 14 Jähriger rutschte er in jene Art von Gelegenheitskriminalität, die in städtischen Randsiedlungen nicht extrem auffällig ist. Der feingliedrige, akrobatisch talentierte Motorrad-Fan, der Freunde verblüffte, indem er auf der Lenkstange stehend fuhr, stahl Mopeds und handelte mit dem Diebesgut. Schließlich kam Gewaltanwendung dazu, als er einer Bankkundin die Handtasche entriss. Nach 15 Verurteilungen gewährte die Justiz keinen Aufschub mehr, und Merah musste 18 Monate Haft antreten. In Frankreichs Gefängnissen geben Islamisten oft unter den Häftlingen den Ton an.
Vorwürfe an die Mutter
Jedenfalls schien Merah nach der Haft auch seinem Anwalt verändert: „Er entwickelte einen Hass auf die Gesellschaft und verfiel in religiösen Wahn“. Trotzdem bewarb sich Merah bei Frankreichs Bodenarmee, wurde aber wegen seines Vorstrafenregisters abgelehnt. In diese Zeit fallen auch Episoden, über die ehemalige Nachbarn aus der Sozialbausiedlung, in der er aufwuchs, berichten: Eine Frau, selber Muslima, behauptet, Merah habe sie als „Ungläubige“ beschimpft, sie und ihre Kinder geschlagen, mit dem Tod bedroht. Der Anlass: Merah, das berichten auch andere Zeugen, lockte Kinder in ein Auto, um ihnen „grauenhafte Videos mit Kriegsszenen und Enthauptungen vorzuspielen“. Auch seiner Mutter, Alleinerzieherin dreier Kinder und stets mit Kopftuch bedeckt, warf er „westlichen Lebensstil“ vor, und dass sie „ohne einen Mann“ lebe – der Vater hatte die Familie verlassen (4)“.

Zusammenfassend kann Mensch sagen, der selbsternannte Al Kaida Kämpfer terrorisiert mit radikalislamischen Anschauungen, seine unmittelbare Umgebung, die zudem selbst Muslime sind, er wirft ihnen Verrat am Islam vor und droht schon mal Tod und Verderben („Ehrenmorde“). So sind also oft  Muslime, die sich mit der Zivilisation des Westens assoziiert haben und ihren Islam auch als moderate und humane Anschauung erleben, die ersten Opfer des Dschihadismus. Nach dem dieser Terror die erste Frontlinie überschritte hatte erreicht der Schrecken andere Bevölkerungsteile und das sind meist die Juden oder wie in Nigeria Christen.
„Aber Frankreich laboriert nun mal an einer hohen Zahl von Übergriffen von Jugendlichen aus muslimischen Familien gegen Juden. Vergleichsweise haben Juden in ihrem Alltag schon lange nicht mehr nur rechtsradikale Grüppchen zu fürchten, von denen es in Frankreich nur verschwindend wenige gibt – es sei denn man rechnet das politische Umfeld des franko-afrikanischen Bühnenkünstlers Dieudonné M’bala M’bala, einem anti-jüdischen Hetzer der übelsten Sorte, der über eine gewisse Anhängerschaft in Migrantenvierteln verfügt, zur rechtsextremen Szene (5)“
  Bei einer Serie von Anschläge auf Kirchen in Nigeria am 25. Dezember 2011 wurden am ersten Weihnachtstag 2011, im nördlichen Nigeria mindestens 39 Menschen getöte und Dutzende weitere verletzt. Die islamistische Gruppe Boko Haram bekannte sich zu den Anschlägen in Madalla, Jos, Gadaka, und Damaturu (6)

 Die Antifa muss gegen jeden Antisemitismus kämpfen. Ein Antisemitismus der sich islamistisch definiert muss ebenfalls bekämpft werden, jedoch die allermeisten „Antifas“ die zudem noch antiimperialistisch ausgerichteten sind, tun das nicht. Die meisten schweigen und sind wegen ihrer antiimperialistische Verirrungen dazu gar nicht in der Lage. Solch eine „Antifa“ (1) ist keine Antifa. „Die Vermutung, dass diese Linke keinen Beitrag zur gesellschaftlichen Emanzipation, sondern zur allgemeinen Regression leisten werde, hat sich allerdings nicht in erster Linie angesichts linkspatriotischer Aufmärsche bewahrheitet. Sie bestätigt sich insbesondere an der Unfähigkeit der überwiegenden Mehrheit dieser Linken, ein adäquates Verständnis des Zionismus und eine Kritik des islamischen Jihadismus zu formulieren – und nicht zuletzt an ihrem abgehalfterten Antifaschismus, der sich in Beschwörungen einer braunen Gefahr gefällt, aber keinen Finger rührt, wenn etwa im April 2010 der Eröffnungsredner der Teheraner ­Holocaust-Leugner-Konferenz, der damalige iranische Außenminister Manouchehr Mottaki, von seinem österreichischen Amtskollegen im Wiener Außenministerium offiziell empfangen wird, oder wenn der deutsche Außenminister Ende 2011 seinen iranischen Amtskollegen, den ehemaligen Chef des iranischen Atomprogramms, Ali Akbar Salehi, zu Gesprächen begrüßt (7)“.

Gegen jeden Antisemitismus, wer antisemitisch agitiert ist ein Verbrecher und muss belangt werden dürfen. Hohe Gefängnisstrafen könnten ein vernünftiger Maßstab sein.
Das Antifa und moderate Muslime gegen jeden Antisemitismus kämpfen müssen, sollte jeden Menschen klar sein. Zudem ist es notwendig sich mit den Christen in Nigeria solidarisch zu erklären. Die antichristlichen Anschläge sind zu verurteilen.

Antifagruppe Weiden Neustadt

PS: Die Solidarität zu den Juden und Israel war für eine Antifaschistin wie Beate Klarsfeld immer notwendige Grundvoraussetzung. Muslime die sich vor autoritären islamistischen Glaubenvorstellungen verabschieden und eben gegen jeden Antisemitismus und Nazismus kämpfen, gilt es zu unterstützen.                           



Anhang.

(1)

http://www.akweb.de/ak_s/ak552/31.htm


 (2)
 http://jungle-world.com/artikel/2010/31/41448.html

(3)


(4)

(5)
http://www.hagalil.com/archiv/2012/03/22/heikle-koexistenz/

(6)
 http://de.wikipedia.org/wiki/Anschl%C3%A4ge_auf_Kirchen_in_Nigeria_2011

 (7)

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